On Tour

Kreta – Κρήτη (Lasithi Hochebene)

Von
am
28. September 2020

Nach unseren Tagen in Kenourgio Chorio reisten wir weiter auf die Lasithi Hochebene. Diese fruchtbare Hochebene auf rund 800 Metern steht schon länger auf unserer Wunschliste und diesmal sollten sich ein paar Tage hier ausgehen.

Unser Quartier bezogen wir in Agios Charalambos, direkt am östlichen Rand der Hochebene und von unserem Balkon haben wir einen fantastischen Blick auf die gesamte Ebene, die sich über 129 Quadratkilometer erstreckt.

Sonnenaufgang

Bei einer Wanderung auf einen der umliegenden Berge, die die Hochebene umschließen hatten wir faszinierende Einblicke auf die fruchtbare Gegend und auf der anderen Seite hinunter bis nach Heraklion. Diese Tour hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Am Abend nach dieser Tour brauchten wir natürlich eine gute Stärkung und somit befolgten wir den Rat unserer Vermieterin und fuhren in den Hauptort nach Tzermiado. Nur leider hatte die empfohlene Taverne nicht geöffnet, da die Saison praktisch gelaufen sei und daher nur noch an den Wochenenden etwas zum Essen angeboten wird.

Wir suchten also rasch auf Google-Maps nach einer Alternative und wurden auch fündig. Die Taverne „Oropediou Geusis“ wurden von vielen gelobt und somit steuerten wir sie auch an. Der Name ist vielversprechend, übersetzt lautet er „Der Geschmack der Hochebene“.

Kafenion-Stimmung in der Taverne.

Als wir näher kamen, wunderten wir uns allerdings doch ein wenig. In der Taverne brannte zuerst gar kein Licht und als dieses anging, saßen ausnahmslos Männer darin. Es sah also eher mehr wie ein klassisches griechisches Kafenion aus. Auf meine Frage an den Wirten, ob er auch etwas zu Essen hätte, meinte er nur kurz „Ja“ und deutete auf einen freien Tisch. Wir nahmen also Platz und schauten in viele typische kretische Männergesichter, die wiederum uns sehr interessiert ansahen. Nach kurzer Zeit kam der Wirt, brachte eine Papiertischdecke, Teller und Besteck. Eigenartigerweise fragte er uns allerdings nicht nach unseren Getränkewünschen und brachte auch keine Speisekarte. Wir machten schon Witze darüber, was wir hier wohl zu Essen bekommen würden. Vermutlich all das, was es noch gab.

Aber über solche Dinge sollte man nicht witzeln. Denn schon brachte der Wirt eine Karaffe Wein und fünf Gläser. Goss uns und sich ein Glas voll und stieß mit uns auf unser Wohl an. Der Rose-Wein mundete hervorragend und somit freuten wir uns über die Auswahl des Getränks, die der Wirt für uns getroffen hatte.

Doch damit noch nicht genug. Denn schon kam der Wirt mit einem großen Tablett zu unserem Tisch und stellte allerlei griechische Vorspeisen ab, dass bald kein Platz mehr darauf zu finden war. Dies alles geschah wortlos, nur begleitet von einem leichten Grinsen von Manolis, so hieß der Wirt nämlich, und weiterem Zuprosten.

Manolis tischt auf.

Um es abzukürzen, das Essen schmeckte vorzüglich und als uns dann Manolis nach weiteren Tellern fragte, ob er auch noch Fleisch bringen sollte, mussten wir verneinen, denn mit den bereits gebrachten Speisen hatten wir schon alleine genug zu kämpfen. Doch immer wieder kam Manolis an unseren Tisch, füllte unser Gläser mit Wein und goss sich selbst am kräftigsten ein um mit uns anzustoßen.

Wir haben fertig.

Dieser äußerst lustige Abend wird uns sicherlich noch sehr lange in Erinnerung bleiben. Und das Essen ist wirklich sehr gut. Wer also auf die Lasithi Hochebene kommt, sollte bei Manolis einen Abstecher einplanen und so wie wir mit ihm ein paar Gläser Wein und Raki trinken und das Essen genießen.

Auf der Lasithi-Hochebene wird Tradition noch gelebt.

Am nächsten Tag stand dann ein Besuch der Psychro Höhle am Programm, auch bekannt unter Diktaion Antron. Diese Höhle wurde bereits in der Antike für Kulthandlungen genutzt und soll jene Höhle sein, in die Rhea sich vor Kronos versteckte, um Zeus zu gebären, also dem Vater der griechischen Götter. Auch ohne den historischen Hintergrund ist die Tropfsteinhöhle sehr beeindruckend anzusehen und der kurze Anstieg zum Eingang lohnt sich auf alle Fälle.

Nach dem Besuch in der Höhle ging sich noch ein kurzer Ausflug hinunter ins Tal nach Avdou aus. Dort ist eine jüngere „Sehenswürdigkeit“ zu finden. Vor ein paar Jahren wurde hier ein Stausee angelegt, der das Wasser der Lasithi Hochebene speichert. Durch den Stausee verschwindet allerdings schön langsam die Ortschaft Sfendili im Wasser. Nur noch ein paar Häuser und die Kirche sind vom gegenüberliegenden Ufer aus zu erkennen.

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