On Tour

Milos – Μήλος

Von
am
16. September 2020

Schon die Tage bevor wir auf Milos fuhren, haben wir immer wieder mal einen Blick auf die Windvorhersage der nächsten Tage geworfen. Der Meltemi, der kräftige Nordwind hat sich eingestellt und dann kann es schon passieren, dass Fährverbindungen abgesagt werden.

Doch wir hatten Glück, mit Aegean Speed Lines ging es zwar mit ziemlichem Wellengang aber innerhalb von einer Stunde von Sifnos nach Milos. Doch auch der Crew war anzusehen, dass es doch heftiger schaukelte als erwartet, denn immer wieder galt ihr Blick den ziemlich hohen Wellen.

Nach dieser schaukelnden Überfahrt waren wir froh, dass wir unser neues Haus gleich am Vormittag beziehen konnten. Doch zuerst musste es gefunden werden. Laut Beschreibung sollte das ziemlich neue Gebäude nämlich mitten im nirgendwo stehen. Von der Vermieterin bekamen wir eine Anfahrtsbeschreibung zugemailt, an die wir uns natürlich genau hielten. Obwohl meine Recherche am Tag zuvor auf Google-Maps eigentlich einen anderen Zielort ergeben hätte. Aber die Vermieterin wird es wohl besser wissen.

Vorbei an einer großen Verladestation für Erze und vielen Minenzufahrten (ja, auf Milos wird noch sehr intensiv Bergbau betrieben) ging es dann auf eine Schotterpiste. Am Ziel angekommen, tatsächlich im nirgendwo, war dann die Überraschung groß. Der Schlüssel für die Unterkunft lag genau dort, wo es die Vermieterin beschrieben hatte. Doch das Haus sah ziemlich anders aus, als das von uns gebuchte. Ein Anruf bei der Vermieterin brachte dann Licht ins Dunkel. Sie hatte uns zum falschen Haus geschickt, weil sie uns mit anderen Gästen verwechselt hatte. Also den ganzen Weg wieder retour mit einer neuen Anfahrtsbeschreibung und siehe da, nun führte der Weg genau zu dem Ziel, welches ich am Vortag recherchiert hatte. Und das Haus sah dann auch genauso aus wie auf den Fotos im Internet. Neu errichtet und nur von Feldern und Olivenbäumen umgeben.

Das Haus in der Prärie von Milos.

Milos selbst hat ein wenig die Form eines Kipferls und die wichtigsten Punkte lassen sich mit dem Auto gut und schnell erreichen, wie wir bei unserer Inselrundfahrt feststellen konnten.

Dabei galt unser erstes Ziel dem berühmten Strand Sarakiniko, der sich aus Lavagestein geformt hat. Wobei es hier nicht schwarz ist, sondern weiß und ziemlich bizarre Formen angenommen hat. Ein wenig fühlt man sich in eine Mondlandschaft versetzt und somit ist auch klar, warum dieser Strand der Touristenmagnet Nummer 1 ist. Vor allem für die vielen Instagram-Foto-Pärchen.

Malerisch liegt der Hauptort Plaka unterhalb des alten Kastros. Typische weiße Kykladenhäuser mit Fenstern und Türen in Kontrastfarben. Und mit einem schon fast kitschig schönen Kirchlein inklusive Kirchenplatz in der Mitte. In den Gassen rundherum gibt es eine Vielzahl an Tavernen, Geschäften und Cafés.

Etwas außerhalb von Plaka liegen das berühmte historische Theater von Milos und die Katakomben. Vom historischen Theater führt ein steiler Fußweg hinunter in den kleinen Fischerort Klima. Dort ist ein Postkartenmotiv zu finden, denn die bunten Fischerhäuser direkt am Meer sind ein besonderer Blickfang.

Ins Auge sticht auf Milos auf jeden Fall der Bergbau. Zahlreiche Minen über die Insel verstreut bauen in Tagbauweise unterschiedliches Gestein ab. Vor allem Bentonit und Perlit. Diese von weithin sichtbaren Abbauten prägen das Inselbild natürlich. Aber auch die dazugehörigen Veredelungsanlagen, Abfüllstationen, die vielen großen LKW oder auch Servicewerkstätten. Insofern versprühte Milos für uns nicht den Charme wie die zuvor besuchten Inseln.

Wobei Milos natürlich mit einigen wunderbaren Stränden punkten kann und die oben genannten Sehenswürdigkeiten wirklich sehr cool sind. So ganz konnten wir uns dennoch nicht anfreunden. Aber vielleicht war der Aufenthalt einfach auch zu kurz.

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