Autopanne
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Autopanne

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9. August 2020

Reifenpannen sind in Griechenland keine Seltenheit und auch für uns gehören sie irgendwie mit dazu. Bereits bei unserer ersten Reise mit unserem damals 1,5 jährigen Sohn Peter hatten wir bei unserem Mietauto einen Platten. Den Ort hätten wir uns dabei fast nicht schöner aussuchen können. Wir standen nämlich hoch oben auf dem Plateau über der Schiffswrackbucht auf Zakynthos. Der Reifen war damals schnell gewechselt und die Fahrt konnte weitergehen.

Diesmal erwischte es uns kurz nach dem Besuch der Schule des Aristoteles in der Nähe von Naoussa, auf einer kleinen Straße mitten in den Pfirsichplantagen. Nach einem kurzen Fotostopp kam die Warnanzeige im Auto – zu niedriger Reifendruck! Ein Kontrollgang bestätigte den Hinweis. Rechts hinten war keine Luft mehr drinnen.

Aber wir hatten ja schon in Österreich vorgesorgt. Unser Auto ist nämlich mit keinem Ersatzreifen ausgestattet, sondern mit einem Notfallkit. Dieses beinhaltet einen kleinen Elektro-Kompressor und ein Reifendichtmittel. Dieses Dichtmittel war schon abgelaufen und so haben wir uns noch kurz vor unserer Abreise in Österreich ein neues bestellt. Nun konnte es schon zum Einsatz kommen.

Der Plan war gut, mit der Umsetzung hat es aber etwas gehapert.  Denn das Dichtmittel tropfte an der Stelle, an der unserer Vermutung nach ein Stein im Reifen steckte, munter heraus und machte keine Anstalten das Loch zu verkleben. Nun war guter Rat teuer. Vielleicht könnte uns eine Nissan-Werkstätte weiterhelfen? Diese war auf Google rasch gefunden und nicht einmal so weit entfernt. Also schnell angerufen und tapfer auf griechisch erklärt, wo unser Problem liegt. Die nette Dame am Telefon hat uns geraten, wir sollten versuchen zumindest bis zur Hauptstraße zu gelangen, denn sonst würden sie uns nie finden. Auch wenn das für uns nur schwer umzusetzen war, so wollten wir es doch versuchen.

Doch gleich nachdem ich aufgelegt hatte, blieb neben unserem Auto ein Grieche stehen und erkundigte sich nach unserem Problem. Diesmal auf Englisch ging die Erklärung etwas schneller und rasch war die Lösung gefunden. Der Grieche (den ich nicht einmal nach dem Namen gefragt hatte) fuhr mich zu einer nahegelegenen Reifenwerkstatt, denn dort sind die Profis, wie er mir versicherte. Dort hat er dann unser Problem erklärt und schon ging es wieder retour zu unserem Auto, gefolgt von einem Mann aus der Servicewerkstatt.

Dieser sah sich dann vor Ort die Sache an. Packte einen pneumatischen Wagenheber aus, bockte unser Auto auf und lud den Reifen in sein Auto. Danach gab er uns zu verstehen, wir sollten einfach beim Auto warten, er würde das schon wieder richten und dann wiederkommen.

Nach etwa einer halben Stunde parkte er sich auch schon wieder neben uns ein. Reichte uns mit einem Grinsen im Gesicht ein kleines Papierpäckchen und meinte, dies war der Übeltäter. Ein ca. fünf Zentimeter langer tierischer Knochen hatte sich in unseren Reifen gebohrt. Doch nun sei das Loch geklebt und er schraubte uns den Reifen wieder an. Und für diese ganze Aktion mit Reifen abmontieren, Fahrt zur Werkstatt, Reifen reparieren, wieder retour zur Pannenstelle und Reifen montieren wollte er von uns dann gerade mal € 20,-. Zu diesem Preis gibt es das wohl auch nur in Griechenland. In Österreich hätten wir da vermutlich noch eine Null hinten dranhängen können.

Der Übeltäter im Größenvergleich

Unser Reise Richtung Edessa und Kastoria konnte mit etwas zeitlicher Verzögerung aber nun weitergehen.

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