Treibgut am Possidi-Beach Kasandra
On Tour

Chalkidiki – Χαλκιδική

Von
am
6. August 2020

Diese Geschichte lässt sich auch beginnen mit „wo das Schicksal seinen Lauf nahm“. Vor über 30 Jahren ging der erste gemeinsame Urlaub mit Evi genau hier her. Nach Griechenland – Chalkidiki, genauer gesagt auf den ersten „Finger“ namens Kasandra. Die Anreise erfolgte aus Kostengründen mit einem Reisebus und dauerte rund 24 Stunden. Von Griechenland hatten wir beide damals wenig Ahnung. Ein paar Erzählungen von meinem Bruder, der eine längere Tour mit einem VW-Bus unternommen hatte. Den Ouzo den er damals mitgebracht hatte, haben wir zum Schallplattenreinigen verwendet, weil wir uns an den Geschmack so gar nicht gewöhnen konnten.

Aber der Aufenthalt damals in Chalkidiki hat dann doch nachhaltige Spuren hinterlassen. Griechenland wurde zu einem Sehnsuchtsort. Wenngleich es uns dann zu anderen Destinationen und nicht mehr nach Chalkidiki zog. Doch bei unserer Auszeitreise wollten wir unbedingt auch wieder hier Station machen. Vielleicht auch aus sentimentalen Gründen.

Im Internet fanden wir dann ein nettes Quartier in Kryopigi. Gar nicht weit weg von dem Ort, in dem wir vor über 30 Jahren waren. Doch dort hatte sich ohnehin alles verändert und wir fanden nicht einmal Ansatzweise Erinnerungspunkte. Na gut, an eine Disco in Kalithea können wir uns Schemenhaft erinnern und sie steht auch heute noch, wobei dort nun eine breite Straße verläuft wo früher eine Schotterpiste war. Das mit der Schemenhaften Erinnerung könnte auch am damaligen Tequila-Konsum in der Disco liegen, aber das ist eine andere Geschichte.

Viel hat sich auf der Chalkidiki in den letzten 30 Jahren verändert. Sehr viel touristischer ist uns nun alles erschienen. Viele große Hotels und Apartmentanlagen. Und auch viele Geschäfte, in Kalithea zum Beispiel sehr viele mit Pelz und Leder, vermutlich ein Angebot an die zahlreichen russischen Gäste, denn vieles ist auch auf russisch angeschrieben.

Ouranoupoli
Der Turm beim Hafenanleger von Ouranoupoli. Von hier fährt man mit der Fähre zum Berg Athos.

Aber wenn schon Chalkidiki, dann darf natürlich auch ein Besuch am dritten Finger nicht fehlen, beim Berg Athos. Klarerweise ging es aber nur bis zur „Himmelsstadt“ Ouranoupoli, wo ich auch schon öfters mit meinen Pilgerfreunden war, um von dort dann den Heiligen Berg zu erkunden, der für Frauen gesperrt ist. So konnte ich die Gelegenheit nutzen um Evi ein paar mir schon bekannte Orte zu zeigen und auch ein paar bekannte Gesichter liefen uns über den Weg, wie der Mann aus dem Ikonen-Shop und auch der nette Kellner aus der Taverne Lemoniadis. Den Ausflug nach Ouranopoli verbanden wir dann mit einem kleinen Abstecher auf den „mittleren Finger“ Sithonia.

Nachdem wir vor dem 1. August auf Chalkidike waren, fanden wir auch noch ein paar halbwegs einsame Strände. Doch im August ist damit nicht mehr zu rechnen. Denn das ist Haupturlaubszeit in Griechenland und alle wollen ans Meer!

Eine nette Begegnung gab es dann noch am Donnerstag vor unserer Abreise aus Kasandra. Im Winter haben wir den Liedermacher Felix Leopold bei unserem Stammgriechen, ARIS – Taverna.Ouserie, kennengelernt. Dort gab er ein Konzert und danach haben wir etwas geplaudert. Er hat uns erzählt, dass er in Thessaloniki wohnt, im Sommer aber Engagements auf Kasandra hat. Zufällig bin ich dann über ein Facebookposting von ihm gestolpert, dass er gleich in der Nachbarortschaft von Kryopigi am Abend in einer Strandbar ein Konzert spielt. Ehrensache, dass wir dort vorbeigeschaut haben. Und die Strandbar „Paparouna“ ist ohnehin einen Besuch wert. Sie wirkt wie aus der Zeit gefallen. Hippiefeeling pur! Nach einem kitschigen Sonnenuntergang ging es dann mit den griechischen Liedern von Felix Leopold in die Nacht hinein. (Übrigens: am 21. April 2021 gastiert Felix Leopold wieder bei Aris in Linz).

Für uns ging es dann weiter in die zweitgrößte Stadt Griechenlands, wobei wir davor noch einen kurzen Abstecher nach Sani Beach unternahmen. Dieses Gebiet liegt ebenfalls auf Kasandra und ist uns deshalb in Erinnerung, weil wir vor 30 Jahren im Bus uns alle gefragt haben, wer denn in diesem Luxusressort absteigen wird, weil der Bus dort einen Halt eingelegt hat. Ein älteres Ehepaar ist dann aus dem Bus ausgestiegen und fast alle Businsassen haben ihnen etwas verblüfft nachgesehen. Nun wollten wir sehen wie es dort aussieht. Doch dazu kamen wir gar nicht. Das Gebiet ist schon weit vorher mit Security abgeriegelt. Zugang haben nur Hotelgäste. Besucher nur dann, wenn sie sich einem Temperaturscreening unterziehen und ihr Fahrzeug am kostenpflichtigen Parkplatz abstellen. Darauf haben wir dann dankend verzichtet und unsere Reise nach Thessaloniki fortgesetzt.

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