Blick auf Dimitsana. Im Vordergrund das Wahrzeichen des Dorfes, die Turmuhr.
On Tour

Peloponnes – im arkadischen Hochland

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27. Juni 2025

Von Kalymnos ging es mit der Nachtfähre nach Piräus und von dort direkt weiter nach Kyllini auf der Peloponnes. Unser Ziel war allerdings die Fähre nach Zakynthos, um dort ein paar Tage mit unseren Freunden verbringen zu können, die dort einige Tage zuvor mit dem Flieger gelandet sind. Gut aufgehoben waren wir wieder in den Valentino Apartments. Mit Nana und ihren Kindern verbindet uns eine langjährige Freundschaft.

Nach diesem Intermezzo auf der ionischen Insel ging es wieder retour auf den Peloponnes. Bei hochsommerlichen Temperaturen steuerten wir das arkadische Hochland an. Bei Lagen über 1.000 Metern versprach es zumindest ein wenig kühler zu sein. Den Zwischenstopp im antiken Olympia haben wir allerdings bei 40 Grad im Schatten gestrichen.

Unser Quartier haben wir im Dorf Lagkadia bezogen. Ein kleiner Ort mit ein paar Unterkünften, Tavernen und Cafes und direkt am Melanon-Trail gelegen. Dieser Wanderweg verbindet in acht Tagesetappen die sehenswerten Dörfer im Herzen der Peloponnes.

Lagkadia.
Lagkadia.

Diese Gelegenheit wollten wir natürlich nutzen und somit war klar, wir werden eine Etappe des Weges erwandern. Da Lagkadia eigentlich die letzte Station am Trail ist, haben wir uns entschieden, diese letzte Etappe in umgekehrter Richtung zu gehen. Also von Lagkadia in das Dorf Valtesiniko. 14 Kilometer, einige Höhenmeter, viele Strecken im Wald, das klingt machbar auch bei höheren Temperaturen.

Am Ortsausgang von Lagkadia hat uns, wie schon am Vorabend bei unserer Dorfrunde, eine Streunerhündin begrüßt. Als wir den Weg Richtung Trail einschlugen, kehrte sie allerdings nicht wie erwartet wieder ins Dorf zurück, sondern folgte uns zielstrebig. Sie suchte anscheinend menschlichen Anschluss. Allerdings hatten wir etwas bedenken, ob die 14 Kilometer für die Hündin machbar sein werden.

Hündin "Eirini" ist mit uns unterwegs am Menalon-Trail von Lagkadia nach Valtesiniko.
Hündin „Eirini“ ist mit uns unterwegs am Menalon-Trail von Lagkadia nach Valtesiniko.

Nach ein paar Kilometern haben wir die Hündin spontan „Eirini“ getauft, also die „Friedliche“. Denn tatsächlich hat sie den ganzen Weg über keinen Laut von sich gegeben. Wenn sie uns ein Stück voraus gelaufen ist, dann hat sie sich nur umgedreht und geschaut, wo wir bleiben. Auch bei der Begegnung mit einem Schafhirten und seiner Herde blieb sie ruhig neben uns stehen. Eirini nutzte die kleinen Bäche am Weg um zu trinken und sich im kühlen Nass abzukühlen.

Blick zurück nach Lagkadia.
Blick zurück nach Lagkadia.
Das Ziel unserer Wanderunge, das Dorf Valtesiniko.
Das Ziel unserer Wanderunge, das Dorf Valtesiniko.

Für uns zogen sich die 14 Kilometer allerdings ordentlich. Der Untergrund war teilweise rutschiges Geröll und insgesamt 700 Höhenmeter waren bei den Temperaturen dann doch nicht ohne. Aber nach einigen Stunden erreichten wir das Dorf  Valtesiniki und fanden dort eine offene Taverne. Die gut gekühlten Biere waren der Lohn für die Wanderung. Für die Hündin Eirini besorgten wir in einem kleinen Laden eine Dose Hundefutter und erkundigten uns auch danach, ob der Hund im Dorf bekannt sei. Das war sie, weil sie dort öfters mit Wandersleuten eintraf. Sie pendelt sozusagen die Strecke immer mit Wanderern hin und retour. Dies bestätigte sich auch am nächsten Tag. Denn während wir mit dem Taxi zurück nach Lagkadia fuhren, blieb Eirini in Valtesiniko. Doch am nächsten Abend trafen wir sie wieder am Dorfplatz in Lagkadia, sie hat also wieder eine Wandergruppe retour gefunden.

Die verdiente Stärkung nach der Wanderung am Menalon-Trail in der Taverne Vassilikos.
Die verdiente Stärkung nach der Wanderung am Menalon-Trail in der Taverne Vassilikos.

Wir haben die Zeit im arkadischen Hochland auch genutzt, um uns weitere Dörfer und andere Sehenswürdigkeiten anzusehen. Am beeindruckendsten war sicherlich das Kloster Johannes des Täufers in der Nähe des Dorfes Stemnitsa, in der Schlucht des Lousios Flusses und direkt in den Felshang gebaut. Es wurde vermutlich im 16. Jahrhundert errichtet und wird derzeit von sieben Mönchen bewohnt, die auch überaus gastfreundlich sind. Für die Besucher gibt es Kaffee und Süßigkeiten und am Ende des Besuchs einen Segen auf den Weg.

Kloster des Heiligen Johannes des Täufers.
Kloster des Heiligen Johannes des Täufers.
Blick in die Lousios-Schlucht.
Blick in die Lousios-Schlucht.

Auch dieses Kloster liegt entlang des Menalon-Trails, wie viele weitere Sehenswürdigkeiten, die wir in der Kürze der Zeit nicht erkunden konnten. Der Wanderweg kommt aber auf die imaginäre To-Do-Liste. Vielleicht ergibt sich einmal die Gelegenheit den gesamten Trail zu gehen. Und wer weiß, vielleicht auch dann wieder mit friedlicher, tierischer Begleitung.

Blick auf Stemnitsa.
Blick auf Stemnitsa.
Ein altes Kafenion in Stemnitsa.
Ein altes Kafenion in Stemnitsa.
Alte Gasse in Dimitsana.
Alte Gasse in Dimitsana.
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