Kalymnos – Schwämme, Berge und Genuss
Mit Kalymnos stand die nächste Dodekanes-Insel auf unserem Programm. Die Hafeneinfahrt macht nicht gerade den besten Eindruck. Vorbei geht es an Fabriken und riesigen Öltanks, aber man soll sich ja vom ersten Eindruck nicht täuschen lassen.
Denn bereits der nächste Eindruck stimmte uns sehr versöhnlich, die Ankunft in der Bucht von Vlychadia, dem Ort für die nächsten Tage unseres Aufenthalts. Eine malerische Bucht in der einige Segelboote ankern, ein einladender Strand und dahinter ein paar Tavernen. Die Häuser wie im Amphitheater rundherum aufgestellt. Wir fühlten uns sofort wohl und angekommen.

Mitverantwortlich für das gute Ankommen und eine sehr angenehme Stimmung in den nächsten Tagen war Giannis, unser erster Kontakt hier zu den Bewohnern des kleinen Dorfes. Auf der Suche nach etwas Brot schauten wir im einzigen Minimarkt in Vlychada vorbei, doch der Minimarkt ist nur für Tagesausflügler an den Strand gerüstet. Es gibt also Spielzeug, Eis und jede Menge Chips, aber kein Brot. Doch Giannis, der Betreiber der Nautica-Taverna (wo auch der Minimarkt dazugehört) war sofort zur Stelle. Er stelle sich vor und mit einem Grinsen im Gesicht sagte er uns, egal was wir brauchen, wir sollen uns an ihn wenden. Brot hat er natürlich auch, nämlich selbstgebackenes Sauerteigbrot, welches es auch im Restaurant zum Essen gibt.
In den nächsten Tagen durften wir Giannis ein wenig näher kennenlernen und er hat uns viel über Kalymnos und das Leben in Vlychada erzählt. Immer launig und nicht selten haben wir uns in einem Kabarettprogramm von Thomas Stipsits gewähnt, vor allem weil auch Giannis so ein ansteckendes Grinsen und Lachen im Gesicht hat.
Das Restaurant Nautica by Valsamidis betreibt Giannis gemeinsam mit seiner Frau Eudokia. Spezialisiert auf Fisch und Meeresfrüchte und traditionelle griechische Gerichte. Täglich gibt es eine andere Spezialität, die nicht auf der Karte steht. Kein einziges Mal wurden wir enttäuscht.

Gleich hinter dem Restaurant hat Giannis gemeinsam mit seinem Vater Stavros ein einzigartiges Museum errichtet. Darin wird die lange Tradition der Schwammtaucher auf der Insel Kalymnos erklärt. Darüber hinaus gibt es viel Wissenswertes über die Meereswelt, seine Bewohner und die Funde, die rund um Kalymnos darin gemacht wurden.




Das Schwammtauchen war über Jahrzehnte hinweg ein wichtiger Broterwerb für viele Kalymnoten. Allerdings nicht ungefährlich, wie im Museum auch beschrieben wird. Tausende Menschen kamen bei diesem gefährlichen Unterfangen zu Tode. Auch der Vater von Giannis verstarb beim Tauchen.
In den letzten Jahren wurde Kalmynos vor allem als Kletterparadies bekannt. Vor allem im nördlichen und gebirgigeren Bereich sieht man immer wieder die wagemutigen Kletterer in den Felsen.

Eine Besonderheit der Insel ist sicherlich auch das Tal hinter dem kleinen Fischerort Vathy. Eine grüne Ebene die zum Anbau von Obst und Gemüse auf der sonst kargen Insel genutzt wird.

Oberhalb des Hafenortes Pothia liegt noch das wunderschöne Kloster Agios Savvas von Kalymnos. Eine von Klosterschwestern wunderbar gepflegte Anlage mit fantastischem Blick auf das Meer und den darunter liegenden Hafenort. Der auf der Insel hoch geschätzte Heilige verstarb hier im Jahre 1947 und ist der Schutzpatron von Kalymnos.

